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07.04.2007
Alte Bekannte und neue Kamera
Biberach hat seit März wieder ein Storchenpaar und seit Mittwoch eine Webcam auf dem Rathausdach

Immer wieder ein besonderer Blickfang auch in Biberach: Ein Storch im Flug.
Foto: Helmut Krannich
Bereits im zweiten Jahr freut sich Biberach über den Besuch eines Storchenpaars auf dem Rietsche-Kamin. »Storchenvater« Franz Trautwein, der das Nest gebaut hat, ist sicher, dass es sich bei den gefiederten Gästen um dasselbe Paar wie 2006 handelt. Storchennest und weitere Ansichten aus Biberach kann man auch per Webcam im Internet betrachten.
Von: Dietmar Ruh
Biberach. Franz Trautwein (60) ist inzwischen so etwas wie der Storchenexperte in Biberach. Schließlich hat er das Nest auf dem Rietsche-Kamin gebaut und befasst sich im Rahmen der Lokalen-Agenda-Gruppe »Umwelt« auch über den Ort hinaus mit dem Weißstorch. Das Storchenpaar, das seit einigen Wochen wieder in Biberach nistet, kennt er bereits. »Es sind dieselben wie im vergangenen Jahr«, ist sich Trautwein sicher. Mit dem Fernglas hat er den Ring am Bein des Weibchens identifiziert. Und dem Männchen fehlt am Fuß der rechte Zeh – wie seinem Vorgänger aus 2006.
Am 9. Februar hat Trautwein das Weibchen erstmals in Biberach gesichtet, das Männchen folgte am 6. März. Und Trautwein hat akribisch noch mehr notiert: Seit 1. April sitzt ein Tier ständig im Horst, das andere bringt Futter wie Regenwürmer, Insekten und Mäuse herbei – normalerweise ein Zeichen, dass die Störche brüten.
Dass Biberachs Störche hart im Nehmen sind, haben sie bereits bewiesen. Die Nachtfröste machen ihnen genauso wenig aus wie zwei Großveranstaltungen direkt unter ihrem Horst. So waren die Vögel stille Beobachter beim Fasendumzug und beim kürzlichen Ostermarkt.
1700 Euro Kosten
Nicht nur Biberachs Störche kann man seit Mittwoch im Internet beobachten. Seit diesem Tag hat die Gemeinde eine Webcam auf dem Rathausdach im Einsatz. Die fängt nicht nur Ansichten der Ortsmitte samt Kamin ein, sondern auch weitere ortstypische Motive. 1700 Euro hat die bewegliche Kamera gekostet, gesponsort aus dem Erlös eines Betriebsfestes der Firma Hydro sowie vom Heimat- und Verkehrsverein. Am Donnerstag stellte Bürgermeister Hans Peter Heizmann die neueste Errungenschaft der Gemeinde vor, die unter http://www.biberach-baden.de mit eigener Rubrik »Webcam« im Internet zu sehen ist.
Dass die Kamera auf dem Rathausdach und nicht wie ursprünglich geplant auf dem Kamin installiert wurde, hat mehrere Gründe. Ein Standort auf dem Kamin wäre technisch ungleich aufwändiger und würde für eine drehbare Kamera viel mehr kosten. Zudem müsste man beim Aufbau die Störche bei der Brut stören.
So hat man sich für eine Testphase als »Gemeindelösung« fürs Rathausdach entschieden und zeigt im 30-Sekunden-Takt Bilder aus Biberach, darunter den Storchen-Kamin. Auch Veranstaltungen in der Ortsmitte könnten so weltweit zu sehen sein – übrigens Tag (in Farbe) und Nacht (Schwarz-Weiß). Später, so Heizmann, könnte auf dem Kamin zusätzlich eine fest installierte Kamera zum Einsatz kommen, die nur das Storchennest zeigt.
Quelle: http://www.baden-online.de

